9. November

Am heutigen Schicksalstag deutscher Geschichte, dem 09. November, erinnern wir diverser wichtiger, mal positiver, mal schrecklicher Tage der deutschen Geschichte. 1918 ruft Max von Baden die Abdankung des Kaisers aus und die Weimarer Republik wird gegründet, 1923 wird der Marsch auf die Feldherrenhalle, der Hitler-Ludendorff-Putsch gewaltsam beendet und, und das ist wohl der grauenhafteste Moment der gesamten Geschichte seit der Antike, werden in der Nacht vom 9. November auf den 10. 1938  ca. 400 Juden über ganz Deutschland verteilt, ermordet, über 1300 Synagogen und andere Versammlungsräume zerstört, geplündert und angesteckt, über 30.000 weitere Menschen in Konzentrationslager deportiert und werden sterben dort bis 1945 nahezu bis auf den letzten Mann, die letzte Frau, das letzte Kind, sterben.

Vor Allem aber markiert die so genannte „Reichsprogromnacht“ oder zynisch „Reichskristallnacht“ (wegen der zerstörten Kristallleuchter und Fenster) den Beginn des Holocaust im deutschen Reich, der Systematischen Vernichtung von ca. 6,6 Millionen Menschen, davon 6,3 Millionen Juden, das ist mehr als 6 mal die saarländische Landesbevölkerung. Diese Menschen wurden an die erbarmungslosesten, trostlosesten und grauenhaftesten Orte gebracht, die es je gegeben hat und, je geben wird, die Massenvernichtungslager in Auschwitz-Birkenau, Bergen-Belsen, Dachau, Buchenwald, Theresienstadt und wie sie alle heißen, wo Menschen, egal ob jung oder alt, ob Kinder oder Erwachsene, ob einstige Militärs, Akademiker, oder einfache Arbeiter, egal, Zuerst vergast und dann verbrannt oder verscharrt wurden, wie Ungeziefer und das perverseste ist, dass die anderen Menschen in Deutschland glaubten, dass sie etwas Gutes täten, mit zu machen, oder es schlichtweg ignorierten.

Es ist und bleibt unsere Pflicht als die Nachgeborenen die Schuld nicht bei uns zu suchen, aber uns zumindest einzugestehen, dass das, was passiert ist, auf dem Boden passiert ist, auf dem wir Laufen, in der Luft, die wir atmen und oftmals durch die Menschen, von denen wir abstammen. Wir dürfen nicht vergessen, was passiert ist, damit etwas derartiges, niemals mehr nirgendwo irgendwem widerfahren muss. Die Wege, die wir gehen, müssen Wege der Erinnerung sein, Wege in der Gewissheit, dass was Geschichte ist, Geschichte bleiben muss und Wege im festen Glauben, dass wir alle gleich und gut sind, wie wir geschaffen wurden.

 

 

Die Tränen, die an den Gedenkstätten des Holocaust täglich vergossen werden, können die Gräueltaten nicht wieder gut machen, auch die verstorbenen nicht wiedererwecken, aber sie können unsere Augen klären und unseren Blick weiten auf die Dinge die um uns herum passieren, dass wir sie unterbinden können.

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